Rudersberg, Ruppertskirchen, Schauerschorn, Schielach
Rudersberg
Der Weiler wird erstmals 1393 als "Ruedoltzperg" in einem Steuerbuch des bayerischen Herzogs genannt, 1403 erscheint er als "Rudolfsperg". Über die Erklärung gehen die Meinungen auseinander. Der Name wird erklärt als "Berg des Rother (Hrodheri, Ruodhari)" oder als "Berg des Rudolf (Hruodwolf)". Ob Rother oder Rudolf, es dürfte sich jeweils um den bajuwarischen oder fränkischen Siedler gehandelt haben, der hier vor oder um 800 rodete.
Alte Hausnamen:
Beim Weber (Haus-Nr. 1)
Beim Schuster (Haus-Nr. 2)
Beim Kolber (Haus-Nr. 3)
Beim Jacklbauer (Naus-Nr. 4)
Beim Girglbauer (Haus-Nr. 5)
Ruppertskirchen
Der Weiler erscheint erstmals 815 als "in loco Hrodperhtes ecclesia", zu deutsch "im Ort der Ruodprechtskirche". Gemeint ist der Vorname Rupert oder Ruprecht. Um 1260 hieß die Siedlung "Ruoprechteskirchen". Ruppertskirchen besaß nie eine dem hl. Rupert von Salzburg, sondern eine Johannes dem Täufer geweihte Kirche. Der Ortsname ist also so zu verstehen, dass nicht der Patron der Kirche, sondern der adelige Gründer dieser Kirche Rupert hieß. Der Volksmund spricht von "Schupfaloach". Es handelt sich um einen Flurnamen, der erstmals um 1638 nachgewiesen ist. Die Deutung ist schwierig, ein Parallelname wäre das nahe "Kattalaich" zwischen Wagenried und Langenpettenbach. Bei "Laich" denkt man unwillkürlich an Eigelege von Tieren, die ihre Eier im Wasser ablegen. Der Zeitlbach war nachweislich seit dem 16. Jahrhundert auf der Höhe unseres Weilers aufgestaut, im Ort gab es gleichfalls einen Klosterweiher (erstmals 1651 nachgewiesen). Dennoch ist die Deutung abzulehnen, da der Flurname älter ist als der Weiher. Das Grundwort "-loach" oder "-laich"kommt von "-loh" in der zweifachen Bedeutung von "lichter Wald, Gebüsch" oder "nasse, sumpfige Stelle im Boden, Sumpfwiese". So sieht es das Bayerische Wörterbuch von Johann Andreas Schmeller. Das Bestimmungswort "Schupfa-" kann tatsächlich das meinen, woran man sofort denkt, an die "Schupfen" als Remise für Wagen- und Ackergerätschaften (Schuppen). "Schupfaloach" ist die "Schupfe in der Sumpfwiese".
Alte Hausnamen:
Beim Seppen (Haus-Nr. 1)
Beim Girgl oder Asam (Haus-Nr. 1 1/2)
Beim Ehbauer (Haus-Nr. 2)
Beim Hansen oder Tischner (Haus-Nr. 3)
Schauerschorn
Die Einöde erscheint erstmals um 1260 in einem Grundbuch des Klosters Altomünster als "Schuochshorrn". Die Deutung des Namens ist schwierig. Das Grundwort "-shorrn" (=Schorn) geht auf das mittelhochdeutsche Wort "schor, schorre" für höhe, Anhöhe zurück. Das Bestimmungswort "Schuoch-" könnte den Schuh meinen, dann würde der Ortsname "schuhförmige Anhöhe" bedeuten. Im 15. Jahrhundert sprechen Urkunden von "Schauschorn" und "Sauschorn". Entscheidend für die Deutung bleibt die früheste Form.
Alte Hausnamen:
Oberer Schauerschorner
(Haus-Nr. 1, früher Oberzeitlbach Nr. 21)
Unterer Schauerschorner
(Haus-Nr. 2, früher Oberzeitlbach Nr. 22)
Schielach
Die Einöde taucht erstmals 1391 als "Schuelach" in einem Gültbuch des Augsburger Benediktinerklosters St. Ulrich und Afra auf. 1393 lesen wir "Schuochlach", 1554 "Schuchenlach" und 1641 "Schüelach". Das Grundwort "-lach" kommt von "-loh" in der zweifachen Bedeutung von "lichtem Wald, Gebüsch" oder "nasse, sumpfige Stelle im Boden, Sumpfwiese". Das Bestimmungswort "Schue" oder "Schuoch" dürfte den Schuh meinen, der Parallelfall wäre Schauerschorn. Wie das aber zusammenpassen soll, ist unklar. Aufgrund der Lage paßt sowohl der "lichte Wald" als auch die "sumpfige Stelle" im Boden. Ein Ortsnamenforscher spricht von "Schuh-Lache", gemeint ist "schuhförmige Lache".